Unsere Hochzeit steht unter dem Motto „Modern Tradition“. Wir haben viele unterschiedliche Einflüsse aus den verschiedensten Ländern in unserem Leben hinter uns. Dieses Multikulti-Gefühl soll natürlich auch an unserem Tag spürbar sein.
Wir wären nicht wir, wenn wir nicht unsere eigene Interpretation mancher Traditionen erfunden hätten, weshalb wir sie kurzerhand adaptiert und mit modernen Ideen aufgeladen haben.
Wir haben diese Bräuche nicht willkürlich ausgewählt, sondern bewusst aufgrund ihrer Bedeutung. Natürlich wollen wir nicht alles vorwegnehmen, weshalb wir nur einige auflisten, die vorab wichtig zu kennen sein könnten.
Der Zeremonienmeister (Herkunft: Ungarn)
Vöfély (sprich Wöfej) bedeutet „Hochzeitslader“ und ist eine Art Zeremonienmeister. Er ist derjenige, der am Hochzeitstag für Lust und Laune der eingeladenen Gäste sorgt. Als Organisator am „großen Tag“ ist er für den reibungslosen Ablauf zuständig und sorgt mit Späßen und Versen für gute Stimmung. Er ist vor allem aber auch euer Ansprechpartner für die zeitliche Planung, wenn ihr z. B. eine Überraschung für uns plant. Bitte beschränkt euch dabei auf 10 Minuten.
Eine wichtige Aufgabe des Vöfélys ist es den Bräutigam immer wieder auf die Probe zu stellen, damit dieser beweisen kann der Braut würdig zu sein.
Die Zeremonie (Elemente aus: Deutschland, Ungarn, Amerika)
Wir heiraten standesamtlich und möchten unsere Zeremonie so gestalten, wie wir es uns wünschen. Dabei gibt es Einflüsse aus den unterschiedlichsten Ländern.
So wird z. B. die Braut vom Bräutigam, den Trauzeugen und Brautjungfern am Trautisch erwartet. Natürlich wird Orsi von ihrem Papa zum „Altar“ geführt. Trauzeugen haben in Ungarn nicht nur einen symbolischen Wert, sondern müssen ganz offiziell die Eheschließung mit ihrer Unterschrift im Hochzeitsbuch bezeugen.
Auf den Rest dürft ihr gespannt sein.
Reis werfen (Herkunft: weit verbreitet)
Dieser Brauch steht für den Wunsch nach einer kinderreichen Ehe. Da wir aber glauben, dass Kinder gar nicht gern mit Reis spielen, haben wir uns etwas Besseres ausgedacht. Also keine Angst: Ihr bekommt genug Munition.
Time Capsule (Herkunft: Amerika)
Während der Feier wird offen ein zylinderförmiger Metallbehälter stehen, in den jeder, der möchte, eine Kleinigkeit legen kann. Das kann z. B. ein Erinnerungsstück, ein Brief, oder ein USB-Stick sein. Bitte bedenkt, dass der Behälter nur ca. 10 cm Durchmesser und 30 cm Höhe haben wird. Damit möglichst viele Gäste die Möglichkeit haben etwas hineinzutun, achtet also bitte darauf, dass euer Beitrag nicht zu groß ist. Der Behälter wird am Ende des Abends versiegelt und erst zur gläsernen Hochzeit nach 10 Jahren wieder geöffnet.
Der Brauttanz (Herkunft: Ungarn)
Punkt Mitternacht startet der Brauttanz, welcher den Schritt von Braut zu Ehefrau symbolisieren soll. Jeder Gast hat nun die Gelegenheit eine Zeit lang mit der Braut zu tanzen. Dieser Brauch ist traditionell für das Auffüllen der Kasse für die Hochzeitsreise gedacht. Es wird eine große, mit einem Tuch verdeckte Schüssel geben, in die jeder Gast ein paar Forint oder Euro steckt und sich so seinen Tanz mit der Braut erkauft. Die Höhe des Beitrages ist unerheblich, es ist ein symbolischer Wert.
Solltet ihr ein Geschenk in Form von Geld dabei haben, könnt ihr den Zeitpunkt nutzen den Umschlag in die Schüssel zu werfen. Ob ihr das tut oder ihn lieber persönlich übergebt, bleibt aber natürlich euch überlassen.
Man darf gerne mehrmals mit der Braut tanzen, es sollte aber jeder mindestens ein Mal an die Reihe kommen.
Der Brauttanz endet damit, dass der Bräutigam seinen ganzen Geldbeutel in die Schale wirft und somit das „Bieten um die Braut“ gewinnt.
Weiß zu Rot (Herkunft: Ungarn)
Eine sehr schöne Tradition ist das Wechseln des Brautkleides, welches nach dem Brauttanz erfolgt. Die Braut zieht nun ein rotes Kleid an, als Zeichen, dass sie nun verheiratet ist.
Frauchen-Tanz (Herkunft: Ungarn)
Ein typisches Element einer ungarischen Hochzeit ist der gemeinsame Tanz aller Frauen. Diese stellen sich dazu im Kreis auf, mit der Braut in der Mitte. Diese tanzt dann abwechselnd mit einer Frau aus dem Kreis, bis alle einmal mit der Braut getanzt haben. Dies soll symbolisieren, dass die unverheirateten Mädchen nun die Braut den verheirateten Frauen übergeben und diese nun in den Kreis der (ehrwürdigen) verheirateten Frauen aufgenommen wird.